Richard Feynman schreibt zu Newtons zweitem Gesetz der Dynamik in seinem Werk „Lectures on Physics“ (Kapitel 15):

For over 200 years the equations of motion enunciated by Newton were believed to describe nature correctly, and the first time that an error in these laws was discovered, the way to correct it was also discovered. Both the error and its correction were discovered by Einstein in 1905.

Newton’s Second Law, which we have expressed by the equation

\[ F=d(mv)/dt \]

was stated with the tacit assumption that m is a constant, but we now know that this is not true, and that the mass of a body increases with velocity. In Einstein’s corrected formula m has the value

\[ m=\frac{m_0}{\sqrt{1-v^2⁄c^2}} \]

where the rest mass  represents the mass of a body that is not moving and c is the speed of light […].

For those who want to learn just enough about it so they can solve problems, that is all there is to the theory of relativity-it just changes Newton’s laws by introducing a correction factor to the mass. Zitat Ende.

Die Frage, die sich stellt ist: Wo lag der Fehler vor der Korrektur Einsteins in Wirklichkeit, im Gesetz selbst oder in seiner Interpretation?

Die korrekte Interpretation des Gesetzes

Fakt ist, dass das Zweite Gesetz der Dynamik, definiert als Äquivalenz zwischen einwirkender Kraft und zeitlicher Ableitung des Impulses, bereits vor Einstein korrekt war. Denn aufgrund dieser Auslegung kann das Gesetz auch mit einer veränderlichen Masse verwendet werden.

Die Gegner dieser Vorstellung, erwidern oft, dass Newton in Wirklichkeit gemeint hätte, dass, bei konstanter Masse, die Beschleunigung und nicht der Impuls proportional zur Kraft sei.

Diese Leute verkennen aber, dass Newton das Gesetz nicht erfunden, sondern nur entdeckt hat. Was er darüber gedacht hat, ist heute nur für die Historie der Physik relevant, für die moderne Physik ist das unbedeutend.   

Falsch war damals (und ist immer noch auch heute) die Vorstellung, dass das Gesetz nur mit konstanter Masse verwendbar sei.

Die „Lex Secunda“, lässt sich auch mit variabler Masse verwenden

Denn das Zweite Gesetz der Dynamik, alias „Lex Secunda“, lässt sich auch mit der relativistischen geschwindigkeitsabhängigen Masse und im Zusammenspiel mit der Äquivalenz von Energie und Masse E=mc² verwenden (siehe die Herleitungen der relativistischen skalaren Beschleunigung, Masse, kinetischen Energie und longitudinalen und transversalen Beschleunigung).

Es zeigt sich, dass die „Lex Secunda“ allgemein gültig und relativistisch kompatibel ist.

Glauben Sie es nicht? Dann nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit und schauen Sie, was auf der Seite „Abfolge der relativistischen Herleitungen“ von dieser Website aufgezeigt wird.