Die Äquivalenz von Masse und Energie E=mc² ist die bekannteste Beziehung in der Physik. Sie wird mit Einstein in Verbindung gebracht und gilt, da sie ein Ergebnis seiner Relativitätstheorie ist, als wichtigste Stütze dieser lange Zeit umstrittenen und auch noch bis heute wenig verstandenen Theorie. Für viele Physiker und überzeugte Anhänger dieser Vorstellung ist es daher irritierend, mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass E=mc² nicht notwendigerweise die Relativitätstheorie voraussetzt. Für andere, die in E=mc² die beste Bestätigung der Einstein’schen Theorie sehen, ist der relativistische Ursprung dieser Gleichung zum Dogma geworden. Sie lehnen vehement und kategorisch jede Möglichkeit ab, die Äquivalenz von Masse und Energie in der klassischen Physik zu beweisen. Irritationen und Skepsis, ob sich diese berühmte Gleichung tatsächlich mit der klassischen Physik beweisen lässt, sind jedoch unbegründet, denn Einstein selbst hat dafür einen überzeugenden Beweis geliefert.
In seinem Werk „Die Relativitätstheorie Einsteins“ (fünfte Auflage, Springer-Verlag, Seite 244) schreibt Max Born:
„Einsteins Gleichung 𝐸 = 𝑚𝑐², die die Proportionalität von Energie und träger Masse feststellt, ist oft das wichtigste Ergebnis der Relativitätstheorie genannt worden. Darum wollen wir noch einen andern einfachen Beweis dafür geben, der von Einstein selbst stammt und keinen Gebrauch vom mathematischen Formalismus der Relativitätstheorie macht. Dieser stützt sich auf die Tatsache der Existenz des Strahlungsdruckes. Daß eine Lichtwelle, die auf einen absorbierenden Körper auftritt, auf diesen einen Druck ausübt, folgt aus den Maxwellschen Feldgleichungen mit Hilfe eines von Poynting (1884) zuerst abgeleiteten Satzes; und zwar ergibt sich, daß der Impuls, der von einem kurzen Lichtblitz oder Lichtstoß von der Energie E auf die absorbierende Fläche ausgeübt wird, gleich 𝐸⁄𝑐 ist. …“. (Siehe https://newton-relativity.com/wp-content/uploads/2020/12/Max-Born-Einstein-Emc2.pdf)
Die Herleitung, die im Borns Buch folgt, zeigt, dass die Äquivalenz von Energie und Masse kein zwingendes Ergebnis der Relativitätstheorie ist, denn die Beweisführung beruht auf einem Satz aus dem Jahr 1884. Damals gab es nur die klassische Physik. Relativitätstheorie und Quantenmechanik wurden erst später entwickelt.
Dem Verfasser dieses Artikels ist es gelungen, Einsteins Gedankenexperiment zur Herleitung von E=mc² zu vereinfachen und damit die Äquivalenz von Masse und Energie auf sehr einfache Weise zu beweisen, wie das folgende Dokument zeigt: https://newton-relativity.com/wp-content/uploads/2022/01/Herleitungen-von-Emc2.pdf
Ich bitte zu beachten, dass die Herleitung der Äquivalenz von Masse und Energie E=mc² aus den Gesetzen der klassischen Physik die Ergebnisse der Relativitätstheorie nicht schmälert, sondern sie noch überzeugender macht. Denn aus der Äquivalenz E=mc² lässt sich ein alternativer Zugang ableiten, der die Relativitätstheorie nicht nur bestätigt, sondern auch leicht verständlich macht. Siehe: https://newton-relativity.com/alternativer-zugang-zur-relativitaetstheorie
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